Kampanien, auf der südwestlichen Seite des Stiefels gelegen, ist eine der ältesten Weinbauregionen Italiens. Vor den Römern haben bereits die Griechen ca. 1000 v. Chr. rund um den Vesuv auf den vulkanischen Böden Weinbau betrieben. Pompeji war bis zu seiner Zerstörung durch den Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. das bedeutendste Weinhandelszentrum Italiens und Hauptlieferant an die Hauptstadt Rom. Die Weinberge umfassen heute rund 24.000 Hektar Rebfläche. Der weitaus überwiegende Teil liegt auf dem Festland, es gibt jedoch auch kleine Flächen auf den beiden kleinen Inseln Capri und Ischia. Das mediterrane Klima mit dem Einfluss des nahen Meeres, die sonnenüberfluteten Hänge, die schützenden Berge sowie die vulkanischen Böden bieten besonders in den Provinzen Avellino und Benevento eine geradezu ideale Basis für Weinbau. Die höheren Bereiche mit heißen trockenen Sommern und kalten Wintern sind besonders für Rotweinsorten geeignet. Die Weine werden zum Großteil aus einheimischen Sorten produziert; Internationale spielen in den DOC-Bestimmungen kaum eine Rolle. Besonders Aglianico liefert körperreiche und farbintensive Rotweine. Weitere Rotweinsorten sind Aglianicone, Barbera, Casavecchia, Guarnaccia (Tintore di Tramonti), Olivella (Sciascinoso), Per’e Palummo (Piedirosso), Primitivo (Tribidrag) und Sangiovese. Die wichtigsten Weißweinsorten sind Asprinio (Greco), Biancazita (Ginestra), Biancolella, Caprettone, Coda di Volpe Bianca, Falanghina, Fenile, Fiano, Forastera, Greco Bianco, Malvasia Bianca di Candia, Moscato Bianco (Muscat Blanc), Ripolo, Trebbiano Toscano und Verdeca.